Pflege

 

 

Bei der Heckenpflege gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die optimale Pflege ist abhängig von mehreren Faktoren:

  • Welchen Zweck soll die Hecke erfüllen (Erosionsschutz, Hackschnitzel und/oder Erhalt der Biodiversität)?
  • Welche Baumarten sind in der Hecke verpflanzt?
  • Welche örtlichen Auflagen gibt es (Straßenränder, Zuschusssysteme, Bestimmungen)?

Hecken sind lebendig, und die Pflege einer Hecke muss über die Jahrzehnte angepasst werden, um den guten Zustand der Hecke zu erhalten.

Diese Praxisanleitung zur Heckenpflege (Niederländisch) enthält viele nützliche Informationen.

Rekultivierung existierender Hecken

Bei unsachgemäßen oder langjährig unveränderten Pflegemaßnahmen verschlechtert sich automatisch der Zustand einer Hecke. Eine heruntergewirtschaftete Hecke bringt dem Betrieb nicht die maximalen Vorteile. Oft ist es einfacher und zeitsparender, eine Hecke zu rekultivieren, statt sie abzuholzen und erneut zu pflanzen.

Zunächst müssen die Hecken auf dem Betrieb begutachtet werden, um ihren Zustand zu erfassen und die Ursache des Problems zu ermitteln. Dafür gibt es verschiedene Verfahren. Ein Beispiel ist das anwenderfreundliche System „Hedgelink UK“, das Pflegeempfehlungen für die Rekultivierung von Hecken bereithält.

Hedgelink – Pflegezyklen fürs Heckenmanagement (nur Englisch).

Jährlicher Beschnitt

Ein jährlicher Beschnitt kann der Hecke eine sehr dichte Struktur verleihen. Das jährliche Zurückschneiden der Hecke kann sinnvoll sein, wenn sie in erster Linie vor Abschwemmung schützen soll.

Beim jährlichen Zurückschneiden darf die Hecke nicht jedes Jahr auf dieselbe Größe und Form gebracht werden, da andernfalls ihre Struktur leidet – und zwar besonders im bodennahen Bereich – und der Abschwemm- und Erosionsschutz verloren geht.

Die Hecke muss zudem geeignete Arten enthalten, da einige Arten mit einem jährlichen Beschnitt nicht zurechtkommen. Bei vielen Arten setzen Blüte und Fruchtbildung erst im zweiten Jahr ein, sodass der jährliche Beschnitt der Hecke den Nutzen für die Natur erheblich reduziert.

Beschnitt im zwei- oder dreijährigen Zyklus

Hecken können überpflegt werden. Der Beschnitt einer Hecke im zwei- oder vorzugsweise dreijährigen Zyklus bewirkt erwiesenermaßen eine verbesserte Heckenstruktur.

Pflegezyklus bei Hecken (nur Englisch)

Beim Beschnitt sollte die Hecke zum Erhalt ihrer dichten Struktur jedes Mal um ca. 10 cm weniger gestutzt werden. Eine großgewachsene Hecke erhöht den Produktivitätsnutzen für den Betrieb

und hat erwiesenermaßen eine positive Wirkung auf die Natur. Wenn eine Hecke mit Hagedorn, Schlehdorn und Brombeerstrauch alle drei Jahre beschnitten wird und dabei je 10 cm höher und breiter bleibt als beim vorherigen Schnitt, bildet sie erwiesenermaßen 2- bis 3-mal mehr Blüten und Beeren aus und bietet den überwinternden Wildtieren wichtigen Lebensraum.

Entspannte Schnittstrategien (Agricology) (nur Englisch)

Kurzumtrieb

Kurzumtrieb bezeichnet eine Art der Forstbewirtschaftung, bei dem die Bäume wiederholt auf Stock gesetzt werden und durch Nachwachsen eine nachhaltige Versorgung mit Agrarholz oder Hackschnitzeln sicherstellen. Dieses Verfahren hat gegenüber der Neuanpflanzung mehrere Vorteile, da die geschlagenen Bäume bereits ein Wurzelsystem ausgebildet haben, das den Neubewuchs beschleunigt und die Bäume weniger anfällig gegenüber Verbiss und Beschattung macht.

Hecken im Kurzumtrieb werden im Zyklus von 5 bis 10 Jahren beschnitten. Im Idealfall sollte der Beschnitt auf kurzen Heckenabschnitten erfolgen und sich bei einer 100 m langen Hecke über mehrere Jahre erstrecken. Dadurch bleibt der Lebensraum für Nützlinge erhalten, und die Auswirkungen auf die Landschaft werden gemindert.

Der Kurzumtrieb eignet sich auch für die Rekultivierung von Hecken, die aufgrund mangelnder Pflege an Struktur verloren haben. Wenn eine Hecke im Kurzumtrieb zurückgeschnitten wird, um ihre Struktur wiederherzustellen, muss der Schnitt in den ersten fünf Jahren des Nachwachsens unbedingt jährlich erfolgen.

.

Heckenlegen

Das Heckenlegen gehört in Großbritannien zu den traditionellen Pflegepraktiken. Es gibt viele Verfahren zum Legen von Hecken, und jede britische Region hat ganz eigene Gestaltungsmethoden. Jede Form der Gestaltung hat aber den gleichen Nutzen: Durch Legen einer Hecke verbessert sich ihre Dichte, es werden Lücken gefüllt, und bei alten Hecken wird neues Wachstum angeregt.

Zum Legen einer Hecke werden die einzelnen Stämme fast vollständig durchtrennt. Anschließend werden alle Pflanzen in dieselbe Richtung geneigt und mit Holzpfählen in Position gehalten. Die Pfähle werden meist durch Zusammenbinden fixiert.

Das Heckenlegen ist eine ausgefeilte, traditionelle Handwerkskunst, für die von den meisten Landbesitzern qualifizierte Fachkräfte angeheuert werden.

Heckenlegen: ein Kunsthandwerk in ländlichen Regionen (The Countryside Charity) (nur Englisch)