Interaktionen und Effekte

Hecken interagieren stark mit der Flora und Fauna in der Umgebung. Darüber hinaus erbringen sie zahlreiche Ökosystemleistungen.

  • Integrierter Pflanzenschutz
  • Lebensraum für Wildtiere
  • Schatten für Tiere
  • Kohlenstoffspeicher
  • Auswirkungen auf Ernteerträge 

Integrierter Pflanzenschutz

Hecken bieten Insekten wichtigen Lebensraum. In Großbritannien werden über 1500 wirbellose Arten durch Hecken begünstigt. Viele dieser Insekten unterstützen den Pflanzenbau als Bestäuber oder natürliche Feinde der Schädlinge.

Die folgenden Leitfäden liefern Informationen zu Hecken, die Nützlinge für verschiedene Kulturen anlocken (nur Französisch):

Feldfrüchte

Obstbäume

Gartenbau 

Eine Hecke dient außerdem als wichtige Brutstätte und Nahrungsquelle für Vögel wie Turteltauben, Singdrosseln und Amseln. Zahlreiche Studien in natürlichen und landwirtschaftlich genutzten Habitaten beweisen, dass Vögel Schädlingspopulationen reduzieren (Englisch) und die Bestäuberpopulationen dabei nur geringfügig beeinflussen.

Lebensraum für Wildtiere

Eine Hecke ist für Säugetiere ein wichtiges Landschaftselement auf bewirtschafteten Flächen. Die meisten Arten haben sich ursprünglich für das Waldleben entwickelt, nutzen heute aber die Funktion von Hecken als Schutzraum, Nahrungsquelle und Korridor für Dispersionsbewegungen nach dem Brüten.

Drei Grundfaktoren bestimmten die Fähigkeit einer Hecke zur Begünstigung einer arten- und umfangreichen Säugetierpopulation:

  1. Art und Menge der verfügbaren Nahrung wie Beeren, Samen und Wirbellose
  2. Dichte des Heckenbewuchses, insbesondere in Bodennähe
  3. Anzahl der Verbindungen zu anderen Hecken und Gehölzen in der Landschaft

Pflegemaßnahmen für eine gesunde Säugetierpopulation:

  1. Die Hecke möglichst hoch und breit wachsen lassen.
  2. Dichten Bewuchs in Bodennähe anregen und Kräuter oder Gräser anwachsen lassen.
  3. Im Spätwinter sowie alle 2 bis 5 Jahre zurückschneiden, um die Frucht- und Beerenbildung zu begünstigen.
  4. Den Herbizideinsatz in der Nähe der Hecke möglichst gering halten.

Schatten für Tiere

Das Schattenspenden zählt zu den wichtigsten Eigenschaften von Hecken und Bäumen auf Wiesen und Weiden. Weidevieh, das auf umfriedeten Flächen steht, sammelt sich an den Hecken, um sich vor Wind und Regen zu schützen. Im Sommer nutzen Rinder den Schatten der Hecke.

Kohlenstoffspeicher

Diese Präsentation (Französisch) enthält weitere Informationen zum CARBOCAGE-Projekt. Bei diesem Projekt wurde die Kohlenstoffspeicherung von Hecken gemessen.

Auswirkungen auf Ernteerträge

Der Effekt einer Hecke auf eine Anbaukultur ist immer unterschiedlich. Bei einer in Kansas und Nebraska (USA) durchgeführten Studie reagierten Winterweizen und Sojabohne (Sommerkulturen) im Vergleich mit einem ungeschützten Kontrollbereich positiv auf die Wirkung der Wallhecke: Der Sojaertrag erhöhte sich stärker als der Winterweizen (Osorio et al., 2018). Dieser Unterschied erklärt sich durch die Schutzwirkung von Wallhecken im Entwicklungsstadium der Feldfrüchte. Beetz (2002) und Gonzales (2015) weisen darauf hin, dass Laubbäume einer Anbaukultur nicht durchgehend dasselbe Schutzniveau bieten: Im Winter sind Laubbäume aufgrund des Blattfalls weniger effektiv, sodass Winterfrüchte in der kritischen Vegetationsphase nicht geschützt werden.

Erosionsschutz

Winterweizen und Sojabohne (Sommerkulturen) reagierten positiv auf die Wirkung der Wallhecke. Weitere Informationen sind in dieser Broschüre zu finden (Französisch).